Anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Guantánamo auf Kuba fordert Amnesty International weiterhin die sofortige Schließung des US-Haftlagers. Mit zeitgleichen Smartmobs werden in vielen Städten Mitglieder lokaler Amnesty Gruppen zwischen dem 08. Januar und 14. Januar auf den 20. Jahrestag, seit dem die ersten Gefangenen am 11. Januar 2002 nach Kuba verbracht wurden, aufmerksam machen.
Wie Amnesty International regelmäßig – zuletzt mit dem im Januar 2021 erschienenen Bericht „Right the wrong“– dokumentierte, haben die Vereinigten Staaten in Guantánamo kontinuierlich und systematisch Menschenrechte verletzt. Mehrere Inhaftierte wurden gefoltert, beispielsweise mit dem berüchtigten „Waterboarding“, das Recht auf einen Anwalt sowie weitere rechtsstaatliche Garantien wurden ihnen verweigert, und unter Folter erpresste „Geständnisse“ wurden in unfairen Strafprozessen vor umstrittenen Militärkommissionen verwendet.
Zu Beginn des Jahres 2022 sind sich noch immer 39 Personen in Guantánamo inhaftiert. 13 von ihnen sollen freikommen, doch die US-Regierung hat bis heute noch keine konkreten Pläne zur Umsetzung getroffen. Für 14 weitere ist eine Haft auf Lebenszeit vorgesehen – ohne jegliches Urteil. Alle verbliebenen Gefangenen müssen ein faires rechtsstaatliches Verfahren vor zivilen Gerichten erhalten oder, wenn keine Beweise für ihre Taten vorgelegt werden können, unverzüglich freigelassen werden.
Wann: 14.01.2022 von 9:00 – 13:00 Uhr
Wo: auf dem Wochenmarkt (vor dem ehemaligen Ihr-Platz Gebäude)